Hochsensibilität ist ein Persönlichkeitsmerkmal, das viele Menschen betrifft – oft, ohne dass sie es wissen. Wer hochsensibel ist, nimmt Reize intensiver wahr, fühlt sich schneller überfordert und verarbeitet Emotionen besonders tiefgehend. Hochsensibilität wirkt sich auf das ganze Leben und Erleben aus und kann auch teilweise herausfordernd sein.
Doch wie kannst du herausfinden, ob du selbst betroffen bist? Hier kommst du zum Schnelltest Fragebogen für Hochsensibilität: 12 Fragen in 2 Minuten können erste Hinweise geben.
Inhalt
Fragebogen für hochsensible Menschen: HSP-Test
Der Begriff HSP (Highly Sensitive Person) wurde von der Psychologin Dr. Elaine Aron geprägt. Sie entwickelte einen Selbsttest, um Hochsensibilität zu erkennen. Ein HSP-Test enthält Fragen zu Reizempfindlichkeit, emotionaler Reaktion und Stressbewältigung.
Typische Fragen in einem Hochsensibilitäts-Test:
- Fühlst du dich oft von lauten Geräuschen oder grellem Licht gestört?
- Reagierst du stark auf emotionale Stimmungen in deiner Umgebung?
- Hast du ein ausgeprägtes Mitgefühl für andere Menschen?
- Fühlst du dich nach langen sozialen Interaktionen erschöpft?
- Bemerkst du feine Details, die anderen entgehen?
Dieser Selbsttest gibt dir eine erste Einschätzung, ersetzt aber keine professionelle Diagnose!
Hochsensibel-Fragebogen: 3 diagnostische Faktoren
Hochsensibilität lässt sich anhand drei zentraler Faktoren aus den Bereichen der Sinneswahrnehmung oder Verarbeitung erkennen:
1. Emotionale Reizüberflutung oder Überreizung
Hochsensible Menschen verarbeiten Emotionen tiefer als andere. Sie fühlen sich von intensiven Gefühlen schnell überwältigt – sowohl von eigenen als auch von denen anderer. Konflikte, emotionale Filme oder traurige Nachrichten können starke Reaktionen auslösen.
2. Sensorische Empfindlichkeit auf Reize
Lärm, Gerüche, grelles Licht oder raue Stoffe können für Hochsensible besonders unangenehm sein. Sie nehmen Sinneseindrücke intensiver wahr und fühlen sich schneller überfordert, wenn zu viele Reize auf sie einströmen. Diese riesige Menge an Reizen, die besonderes in unserer modernen Gesellschaft allgegenwärtig ist, führt ganz besonders bei Hochsensiblen zu einer „Reizüberflutung“.
3. Soziale Hochsensibilität
HSPs sind oft sehr empathisch und spüren die Stimmungen anderer Menschen (oft auch Tiere!) besonders intensiv. Dadurch fällt es ihnen schwer, sich von negativen Emotionen abzugrenzen. Sie benötigen oft mehr Rückzugszeit nach sozialen Interaktionen.

Hochsensible denken, fühlen und reagieren anders…
Warum bin ich nur so empfindlich?
Weitere psychologische Selbsttests
Neben dem HSP-Test gibt es weitere psychologische Selbsttests, die dir helfen können, deine Persönlichkeit besser zu verstehen. Dazu gehören:
- Big Five Persönlichkeitstest (Neurotizismus, Offenheit etc.)
- ADHS-Selbsttest (um Hochsensibilität von ADHS zu unterscheiden)
- Autismus-Spektrum-Test (zur Abgrenzung von Autismus)
Diese Tests geben zwar Hinweise, doch eine genaue Beurteilung kann nur durch eine Fachkraft erfolgen.
Hochsensibilität beim Psychologen testen lassen
Wenn du deine Hochsensibilität professionell testen lassen möchtest, kannst du einen Psychologen oder Psychotherapeuten aufsuchen. Hier solltest du unbedingt darauf achten, dass sie auf dem Gebiet der Hochsensibilität kompetent ist. Ein guter Therapeut wird sich ausführlich über dich erkundigen, wird auch andere Faktoren oder mögliche Ursachen berücksichtigen.
Du kannst dich gut vorbereiten, indem du alles wichtige, wie z.B. Empfindungen und typische Reaktionen, gesundheitliche Probleme notierst – um deine Persönlichkeit und die Herausforderungen im Alltag möglichst klar zu beschreiben. In einem ausführlichen Gespräch evtl. mehreren wird dann ermittelt, ob du hochsensibel bist und wie sich das auf dein Leben auswirkt.
Unterschied zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen
Hochsensibilität wird oft mit anderen Persönlichkeitsmerkmalen verwechselt. Besonders häufig kommt es zu Überschneidungen mit:
- Introversion: Viele Hochsensible sind introvertiert, aber nicht alle.
- Neurotizismus: Während Neurotiker ängstlicher sind, reagieren Hochsensible nur intensiver auf Reize.
- Empathie: Hochsensible sind oft empathisch, aber nicht jeder empathische Mensch ist hochsensibel.
Warum Hochsensibilität keine medizinische „Diagnose“ ist
Hochsensibilität ist keine psychische Störung, sondern ein normales Persönlichkeitsmerkmal. Es wird wissenschaftlich als Temperamentsmerkmal oder Persönlichkeitsmerkmal betrachtet und ist nicht in psychiatrischen Diagnosesystemen wie dem DSM-5 oder ICD-11 enthalten.
Weitere Unterscheidung und Abgrenzung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen
Um Hochsensibilität richtig einzuordnen, ist es wichtig, sie von psychischen Erkrankungen abzugrenzen. Beispielsweise kann eine hohe emotionale Sensibilität mit Depressionen oder Angststörungen verwechselt werden – aber auch zeitweise mit ihr einhergehen. Auch andere Syndrome oder Störungen könnten ein Thema sein z.B. AD(H)S. Ein erfahrener Therapeut oder Fachkraft im jeweiligen Fachgebiet kann hier Klarheit schaffen.
Kritik: Hochsensibilitäts-Test (HSP) nach wissenschaftlichen Kriterien?
Viele Selbsttests zur Hochsensibilität basieren auf subjektiven Einschätzungen. Wissenschaftler kritisieren, dass es keine klaren Kriterien für Hochsensibilität gibt und viele Tests nicht standardisiert sind.
Einige HSP-Tests sind nicht wissenschaftlich validiert, das heißt, sie messen möglicherweise nicht zuverlässig das, was sie sollen. Wer sich unsicher ist, sollte eine professionelle psychologische Beratung in Anspruch nehmen.
Warum es wichtig ist, Hochsensibilität zu erkennen!
Hochsensible Menschen haben oft Schwierigkeiten, mit ihrer intensiven Wahrnehmung umzugehen. Das Wissen um die eigene Sensibilität ist oft eine große Hilfe, besser mit Stress umzugehen und sich selbst zu akzeptieren. Der größte Bonus ist: Dein Fokus wird vermehrt auf die Stärken gerichtet, weil du zum ersten mal deine Sensibilität als besondere Begabung kennen lernst. Die Entdeckung der eigenen Hochsensibilität ist für viele ein Neustart in ein erfüllteres und bewusstes Leben!
Tests helfen zu Erkennen, verstehen & Strategien entwickeln
Ein bewusster Umgang mit Hochsensibilität kann helfen, Herausforderungen zu meistern. Nützliche Strategien sind:
- Reizfilter entwickeln (z. B. mit Kopfhörern oder Sonnenbrillen arbeiten)
- Pausen einplanen (regelmäßige Erholungsphasen einbauen)
- Achtsamkeit und Meditation (Stress regulieren und innere Balance finden)
Psychotherapie für hochsensible Menschen – ist das sinnvoll?
Nicht jeder Hochsensible braucht eine Therapie. Falls die Hochsensibilität jedoch mit Ängsten, Depressionen oder anderen Problemen verbunden ist, kann eine psychotherapeutische Begleitung hilfreich sein. Besonders Methoden wie kognitive Verhaltenstherapie oder Achtsamkeitstherapie können den Umgang mit Hochsensibilität erleichtern.
Fazit: Hohe Sensibilität testen und richtig damit umgehen
Hochsensibilität ist eine besondere Eigenschaft, die sowohl Stärken als auch Herausforderungen mit sich bringt. Ein HSP-Selbsttest kann dir erste Hinweise geben, ersetzt aber keine professionelle Einschätzung. Wer sich in seiner Hochsensibilität wieder erkennt, kann durch gezielte Strategien lernen, besser damit umzugehen und die positiven Seiten dieser Eigenschaft zu nutzen.

Links zu kostenfreien HSP Test mit Auswertung:
Netzwerk Hochsensibilität:
https://www.hochsensibilitaet-netzwerk.com/hochsensibel-test/
Weitere Fragen und Antworten zu Hochsensibilität, Test und Diagnose
Was sind Anzeichen von Hochsensibilität?
Typische Anzeichen sind eine starke Reaktion auf Sinnesreize, intensive Emotionen und ein hohes Maß an Empathie. Hochsensible fühlen sich oft schneller überfordert als andere.
HSP-Selbsttest: Bin ich hochsensibel?
Ein HSP-Test gibt nur erste Hinweise. Falls du viele Fragen mit „Ja“ beantwortest, könnte Hochsensibilität eine Erklärung für deine Wahrnehmung sein.
Ist Hochsensibilität überhaupt eine offizielle Diagnose?
Nein, Hochsensibilität ist keine psychische Störung, sondern ein Persönlichkeitsmerkmal. Daher gibt es keine medizinische Diagnose dafür.
Kann man Hochsensibilität mit ADHS oder Autismus oder anderen Störungen verwechseln?
Ja, es gibt Überschneidungen mit ADHS, Autismus oder Angststörungen. Ein Facharzt oder Psychologe kann helfen, eine genaue Einschätzung vorzunehmen.
Wie kann ich besser mit meiner Hochsensibilität umgehen?
Wichtige Strategien sind Selbstfürsorge, Reizreduktion und emotionale Abgrenzung. Achtsamkeitsübungen, Entspannungstechniken und ein bewusster Umgang mit Stress können helfen, das Leben als Hochsensibler angenehmer zu gestalten.
Titelbild: Aiony Haust via Unsplash
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